Drei Fragen an...

…Jury-Mitglied Herrn Herbert Wittl, Gesellschafter der Firma Strama-MPS Sondermaschinenbau GmbH & Co. KG. 

Herr Wittl, seit Dezember letzten Jahres befinden Sie sich im wohlverdienten Ruhestand, dennoch engagieren Sie sich weiterhin als Juror für den Straubinger Unternehmenspreis. Welche Bedeutung hat diese Auszeichnung Ihrer Meinung nach für die Betriebe vor Ort? Der Straubinger Unternehmenspreis hat in seiner siebenjährigen Geschichte einen besonderen Stellenwert erreicht. Alle ausgezeichneten Unternehmen sind zu Recht stolz auf die Auszeichnung und nutzen ihn für Marketingzwecke und insbesondere auch für die Gewinnung von qualifizierten Mitarbeitern. Der Straubinger Unternehmenspreis unterscheidet sich von anderen Auszeichnungen, da er nicht nur harte Fakten wie Umsatzwachstum oder die Ergebnisqualität des Unternehmens bewertet, sondern sieht ebenso das Engagement in der Region oder die Aktivitäten für eine langfristig positive Entwicklung des Unternehmens als Beurteilungskriterien an. Das Schöne ist, der Straubinger Unternehmenspreis lebt; ausgehend vom Ausbildungspreis vor vielen Jahren, in Zeiten wo Ausbildungsplätze noch Mangelware waren, werden die Bewertungskriterien jährlich an die sich ändernden Umfeldbedingungen angepasst.

Als langjähriger Gesellschafter und Geschäftsführer der Firma Strama-MPS Sondermaschinenbau haben Sie einen großen Beitrag zum Erfolg und Wachstum des Unternehmens geleistet. Welche Botschaft möchten Sie aufgrund Ihrer Erfahrungen besonders jungen Unternehmen mit auf den Weg geben?

Jedes Unternehmen, ob im Dienstleistungsbereich tätig oder produzierend, muss sich kontinuierlich an die Herausforderungen des Marktes und an die sich verändernden Kundenwünsche, -anforderungen anpassen; ja am besten diese Veränderungen schon vorwegnehmen und das Geschäftsmodell dahingehend ausrichten. Gerade in Krisenzeiten ist dies unerlässlich. Für mich ist dieser Fragebogen des Straubinger Unternehmenspreises ein guter Leitfaden, um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu hinterfragen und gleichzeitig zu überlegen, ob das Engagement in die Region den eigenen Ansprüchen genügt und ob die Attraktivität des Unternehmens für Kunden und Mitarbeiter gesteigert werden kann.

„Bestehen Kooperationen mit Hochschulen oder Forschungseinrichtungen vor Ort oder sehen Sie mögliche Anknüpfungspunkte?“ – Dies ist eine der Fragen im Bewerbungsbogen zum Straubinger Unternehmenspreis. Wie essenziell erachten Sie Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft für unternehmerischen Erfolg?

Die Bedeutung und die Intensität der Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen hängt natürlich von der Unternehmensart ab. Aber die Anknüpfungspunkte mit Hochschulen sind vielfältig. Die Vergabe von Bachelor- oder Masterarbeiten oder die Zusammenarbeit mit Hochschulpraktikanten bringt einen wesentlichen Mehrwert für das Unternehmen und ermöglicht auch, qualifizierte Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden. Außerdem haben wir in Straubing mit dem Kompetenzzentrum für nachwachsende Rohstoffe einen „Schatz“, der uns wertvolle Unterstützung auf dem Weg zur Energiewende und den Themen der Nachhaltigkeit gibt.